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Die Historische Kommission für das Großherzogtum Hessen hat die Aufgabe,
die Kenntnis der heimischen Geschichte durch Veröffentlichung von Quellen
und darstellenden Arbeiten zu fördern."
So hieß es in der Gründungs-Satzung
von 1908. Aus der damals vom Großherzog berufenen Kommission wurde nach dem
Ende der Monarchie die "Historische Kommission für den Volksstaat Hessen",
die dann 1950 als "Hessische Historische Kommission Darmstadt"
neubegründet wurde. Unverändert blieb die Aufgabe der Kommission: Förderung
und Veröffentlichung von Quelleneditionen und Darstellungen zur Geschichte,
insbesondere aber der im einstigen Großherzogtum zusammengefassten Gebiete.
Die jährlich im Herbst abgehaltenen Hauptversammlungen an wechselnden Orten
des Arbeitsbereichs bieten den rund 100 Mitgliedern, die sich durch Zuwahl
ergänzen, Gelegenheit zum fachlichen Erfahrungsaustausch.
Größere Publikationen, von der Kommission angeregte Quelleneditionen, Referenzwerke
und Monographien erscheinen als Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission Darmstadt,
seit 1986 mit neuer Zählung als Arbeiten der Hessischen Historischen Kommission, Neue Folge, mit bisher 34 Titeln. Zu den
grundlegenden älteren Publikationen zählen "Codex Laureshamensis" und "Traditiones Wizenburgenses",
das Mainzer Urkundenbuch und die Protokolle des Mainzer Domkapitels. Die ehemalige Reichsabtei
Lorsch bildet auch weiterhin ein Schwerpunkt-Thema. Im Rahmen eines vom Hessischen Landtag
unterstützten Forschungsprogramms zur politisch-parlamentarischen Geschichte Hessens sind
die Hessen-Darmstädtischen Landtagsabschiede 1648-1806, eine für den Unterrichtsgebrauch
geeignete Ausgabe Verfassungen in Hessen 1807-1946 und mehrere Auswahlbände mit Darmstädter
Landtagsreden für das 19. Jahrhundert im Großherzogtum Hessen und die Jahre 1918-1933 des
Volksstaats erschienen. Aus den im Darmstädter Archiv überlieferten die Gesandtschaftsberichten
sind u.a. die römischen Berichte Wilhelms von Humboldt 1803-1809 und die Berichte des Berliner
Gesandten Karl Hofmann aus den Reichsgründungsjahren erschienen. Langfristige Projekte sind
das abgeschlossene Südhessische Wörterbuch, das mit dem 1987 publizierten Hessischen Flurnamenatlas
verzahnte Südhessische Flurnamenbuch und die gemeinsam mit dem Institut für geschichtliche
Landeskunde in Mainz betriebene Edition Kurmainzische Weistümer und Dorfordnungen.
Vor allem für landeskundliche Doktorarbeiten gibt die Kommission (seit 1972 gemeinsam mit
der Historischen Kommission für Hessen in Marburg) die Reihe Quellen und Forschungen zur
hessischen Geschichte heraus, in der inzwischen 165 Bände erschienen sind. Die
Spannweite reicht von "Rom und die Chatten" bis zur NS- und Nachkriegszeit. Von der
Kommission betreut wird auch die Reihe Repertorien des Hessischen Staatsarchivs
Darmstadt (bisher 52 Titel mit über 75 Bänden). - Das aktuelle Verlagsverzeichnis
kann auf dieser Internetseite eingesehen werden.